Cafe Americano: Die leckere Espresso-Variante, die nicht aus Amerika stammt

Urheber: Jodie Johnson

Vorsicht! Diese Gedankenfalle droht bei jeder Bestellung in einem Cafe: „Ist doch klar: Wenn ich einen Cafe Americano serviert bekomme, trinke ich einen Klassiker aus Amerika.“

Aber mit diesem vermeintlichen Wissen solltest Du z.B. beim ersten Date nicht protzen: Denn der Cafe Americano stammt mitnichten aus Übersee, sondern aus dem schönen Italien. Aber was ist ein Cafe Americano überhaupt? Was macht ihn so besonders? Wie wir ein richtiger Cafe Americano zubereitet?

Und natürlich ganz wichtig: Welche Bohnen und welches sonstige Zubehör benötigst Du für einen perfekten Cafe Americano. Hier erhältst Du das fundierte Kaffee-Know-how, mit dem Du (nicht nur) beim ersten Date in einem Cafe punkten kannst …

Woher stammt der Cafe Americano tatsächlich?

Wenn man der gängigen „Kaffee-Forschung“ Glauben schenken kann, dann beginnt die Geschichte des Cafe Americano im Zweiten Weltkrieg. Die amerikanischen Soldaten entdeckten den italienischen Kaffee für sich und verliebten sich vor allem in den Geschmack und Geruch des Espresso. Für den Koffein-technisch aber eher unerfahrenen Magen eines US-Soldaten war der kleine Schwarze oft zu stark. Damit der Bauch nicht immer so weh tut, gossen die Amerikaner einfach Wasser in den Espresso, um die Bitterstoffe zu neutralisieren.

Eine Idee, die die Italiener zuerst amüsiert – dann aber scheinbar doch begeistert: Als die Espresso- und Bitterstoff-erprobten Italiener diese für sie komische Zubereitung sahen, rieben sie sich zunächst verwundert (und leicht angewidert) die Augen. Wie es aber so ist im Leben, irgendwann probierten auch sie diese Kreation. Und siehe – bzw. schmecke – da: Der mit Wasser verlängerte Espresso schmeckt anders, aber richtig gut. Und schon hatte er Zugang auf die Karten der Barista bekommen …

Die andere Geschichte zur Herkunft des Cafe Americano

Eher unwahrscheinlich, aber vielleicht kam der lange Espresso auch ganz anders zu seinem heutigen Namen: Ein britischer Schriftsteller namens Somerset Maugham den Begriff „Café American“ bereits in einem 1928 veröffentlichten und sehr beliebten Roman. Auch in dem literarischen Werk spielt der klassische Espresso zumindest eine Nebenrolle. Ob der uns bekannte Cafe Americano aber wirklich seine Existenz dem Autor verdankt, wird von Kaffee-Historikern aber als unwahrscheinlich angesehen.

Was bekomme ich serviert, wenn ich einen Cafe Americano bestelle?

Eigentlich ist der Cafe Americano auch bei uns ein weit verbreiteter Klassiker, der – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde ist. Jeder kennt ihn, aber kaum einer weiß, was er da eigentlich bestellt. Wie schon erwähnt, ist der Cafe Americano im Prinzip nichts anderes als ein „gestreckter“ Espresso. Also ein Espresso, der mit Wasser verlängert wird. Genau wie Cappuccino, Latte Macciato oder klassischer Filterkaffee gehört auch der Americano längst zu den beliebtesten Kaffee-Variationen in Mitteuropa.

Gesund und schlank mit dem Cafe Americano?

Gerade wegen der Verlängerung mit Wasser wird der Americano vor allem von Menschen favorisiert, für die z.B. ein normaler Espresso zu stark ist. Ein Cafe Americano enthält die identische Menge Koffein und Säure wie ein herkömmlicher Espresso. Weil er aber im Verhältnis 1:1 mit Wasser aufgefüllt wird, ist der Americao aber besser verträglich und auch magenschonender als die meisten anderen Kaffee-Variationen. Und: Der Cafe Americano enthält fast keine Kalorien. Gesund und schlank macht ein Cafe Americano zwar nicht, dafür schmeckt er aber gut und belastet bei Verzehr in normalen Mengen weder Gesundheit noch Figur …

So wird ein Cafe Americano richtig zubereitet

Vereinfacht gesagt: du schüttest einen klassischen Espresso in eine größere Tasse und gießt ihn mit der Menge heißem Wasser auf. Aber natürlich gibt es auch bei der Zubereitung eines Cafe Americano erhebliche Unterschiede, die sich extrem im Geschmack bemerkbar machen. Zusätzliche Shots Espresso sogen natürlich für eine stärkere Intensität, aber auch für mehr Crema. Auf keinen Fall solltest Du zu viel Wasser hinzugeben. Ansonsten schmeckt der Cafe Americano schnell sauer, wässrig und sehr bitter.

Welches Zubehör benötige ich für einen guten Cafe Americano?

Bei der Vorbereitung und Zubereitung solltest Du auf jeden Fall die vier M`s beachten: Maccina, Macinatura, Miscela, Mano. Oder übersetzt: Maschine, Mahlung, Bohnenmischung, Hand. Bei der Maschine („la Macchina“ empfiehlt sich wie bei jedem guten Espresso die Verwendung eine Kaffeevollautomaten, einer Siebträgermaschine oder natürlich eine der guten, handelsüblichen Espressomaschinen. Beim Cafe Americano sollte der Mahlgrad Deiner Bohnen äußerst fein sein.

Je mehr Geschmack Du erhalten willst, desto mehr Gramm solltest Du verwenden. Denn das wichtigste Geheimnis eines guten Espresso – und somit auch des Cafe Americano – ist der Mahlgrad. Empfehlung daher: Pro Esspresso mindestens 6 oder besser 6,5 Gramm verwenden!

Die richtigen Bohnen und die nötige Fingerfertigkeit

Für den perfekten Geschmack sollten die Bohnen wie bei jedem guten Kaffee auf jeden Fall frisch sein. Einen richtig guten Cafe Americano erhälst Du am besten mit hochwertigen Esspresso-Bohnen. Diese haben einen intensiveren Geschmack als normale Kaffeebohnen.

Wenn Du Deinen Cafe Americano auf die klassische – und leckere – Weise per Hand zubereitest, benötigst Du nur noch etwas Gefühl: Denn das richtig temperierte Wasser (circa 89 bis 94 °C) musst Du nur noch durch die Brühkammer pressen.

Dabei entstehen in etwa 25 Sekunden Extraktionszeit 25 ml Espresso. Dann folgt das Aufgießen mit heißem Wasser, das ebenfalls eine Temperatur von etwa 89 bis 94 °C haben sollte. Bei einem Vollautomaten oder einer Espressomaschine kannst Du natürlich das Wasser direkt verwenden.

Zwei Tipps zum Schluss: Langsam aufgießen und langsam genießen!

Übrigens: Je langsamer und vor allem behutsamer Du das Wasser in den Espresso gießt, desto mehr Crema bleibt erhalten und desto weniger störende Blasen entstehen an der Oberfläche. Langsamkeit gilt auch für den Genuss: Ein Cafe Americano wird nicht einfach „runter gekippt“, sondern wirklich in langsamen Schlucken genossen. Am besten in Mocca-Tassen oder inzwischen speziell für den Cafe Americano konzipierten Tassen.