Rote Bete – Fit- und Functional-Food der Extraklasse: Warum man Rote Bete gar nicht überschätzen kann

Urheber: olllinka2

Rote Bete – diese leckere, leicht erdig schmeckende Knolle sollte unbedingt auf Deinem Speiseplan einen regelmäßigen Platz einnehmen. Aber ist Rote Bete tatsächlich so gesund, wie ständig gesagt wird? Und was macht die Rote Bete so gesund?

Ob Du mit Roter Bete auch effektiv und einfach abnehmen kannst und ob Rote Bete ein gesundes, natürliches und legales Doping für Sportler ist – alles das und vieles mehr über die auch als Rote Rübe, Rahner oder Rande bezeichnete Rote Bete erfährst Du bei uns.

Rote Bete: Was genau essen wir da?

Eigentlich kennt man sie aus den 1980er Jahren, als sie tiefer gelegte, röhrende, auf Sportwagen getrimmte Kleinwagen verzierte: Fuchsschwänze. Aber als eine Kulturform der Gemeinen Rübe zählt unsere Rote Bete zu der Familie der sogenannten Fuchsschwanzgewächse. Verwandt ist sie u.a. mit der Zuckerrübe und dem Mangold.

Der Ursprung der Roten Bete liegt im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika. Mit den Römern kam die krautige Pflanze dann auch nach Mitteleuropa. Früher war die Rote Bete übrigens gar nicht so schön gleichmäßig rot wie heute. Die durchgehend einheitliche purpurrote Färbung ist nämlich ein Resultat der Weiterveredelung durch die Landwirtschaft im 19. Und 20. Jahrhundert.

Warum ist die Rote Bete eigentlich rot?

Neben der bekannten roten Variante gibt es auch Weiße Bete und Gelbe Bete. Die sehr auffällige und intensive purpurrote Farbe beruht dagegen hauptsächlich auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin.

Dieses Betanin wird auch als Naturfarbstoff für Lebensmittel eingesetzt. Bei der Auflistung der jeweiligen Inhaltsstoffe findest Du diesen Stoff übrigens als E162. Schon früher wurde Rote Bete – wegen seiner Farb-Stärke – auch als Färberpflanze eingesetzt.

Ist Rote Bete wirklich so gesund?

Das rote Wintergemüse genießt beim Thema Gesundheit einen derart guten Ruf, dass es schon fast verdächtig nach einer Marketing Aktion von Rote Bete-Anbauern klingt: Rote soll Leber und Galle stärken, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und sogar gegen Krebs schützen! So wird Rote auch bei der sogenannten „Rübentherapie“ eingesetzt: Naturheilkundliche orientierte Ärzte setzen die Bete dabei z.B. bei der Tumortherapie und als vorbeugende Maßnahme gegen Darmkrebs, Leukämie und andere Blutkrankheiten ein.

Dabei wird übrigens nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch die rohen Blätter als Saft oder Smoothie verwendet. Aber damit nicht genug: Rote Bete soll auch für gute Laune sorgen. Denn das in Rote Bete reichlich enthaltene Betain gilt auch als Trimethylglycin (TMG). TMG ist ein Stimmungsaufheller der gemäßigten Sorte, da es den Spiegel unseres Glückshormons Serotonin erhöhen kann.1

Was sagt die Wissenschaft zu dem Kult um die Rote Bete?

Und tatsächlich: Rote Bete gilt nicht nur als „gut für die Gesundheit“, sie ist es auch – wie viele Studien der letzten Jahre beweisen: Wer z.B. seinen Blutdruck regulieren möchte, der muss einfach etwas mehr als zwei Gläser Rote-Bete-Saft am Tag trinken. Das sagt eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2008, die in den folgenden Jahren mehrfach bestätigt wurde. Verantwortlich ist für diesen Effekt das in der Bete enthaltene Nitrat. Der Saft der Rote Bete ist also eine effektive Alternative zu blutdrucksenkenden Medikamenten, und das scheinbar ganz ohne Nebenwirkungen.

Das bereits erwähnte glücklich machende Betain hat noch eine andere Fähigkeit, den die Rote-Bete-Forschung bestätigt hat: Das in der Rote Bete konzentriert enthaltene Betain besitzt die Fähikgeit, unseren Homocysteinspiegel zu senken, was den Menschen effektiv vor Herz- und Gefäßkrankheiten schützt. Und weil Rote Bete auch große Mengen Folsäure enthält, betonen Forscher und Ernährungswissenschaftler immer wieder die vorbeugende Kraft der Rote Bete vor Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Aber aus der Wissenschaft gibt es noch mehr gute Nachrichten zum Thema Rote Bete: Das klassische Wintergemüse schützt bei regelmäßigem Verzehr tatsächlich vor der Entstehung verschiedener Krebsarten. Naturheilkundlich orientierte Ärzte setzen Rote Bete sogar bei der Rübentherapie zur Krebsbehandlung ein. Als Saft oder Smoothie wird dabei nicht nur das purpurrote Fleisch, sondern auch die Blätter der Rote Bete verwendet. Ein Verfahren, das verschiedenen Studien zufolge zudem präventiv gegen die Entstehung von Darmkrebs helfen soll.

Und auch als Prophylaxe gegen Parkinson und Alzheimer gibt es bereits fundierte Erkenntnisse von Forschern aus aller Welt. Und es ist anzunehmen, dass die Wissenschaft gerade in Zeiten der immer älter werdenden Gesellschaft hierzu in den nächsten Jahren noch einige Erkenntnisse gewinnen wird … 2

Die Inhaltsstoffe der Roten Bete

Äußerst vielfältig lesen sich die Inhaltsstoffe der Roten Bete: Die Rübe enthält zahlreiche Mineralien, diverse Pflanzenstoffe und wesentlich mehr Eisen als die meisten anderen Lebensmittel. Dazu kommt eine hohe Konzentration an Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Nitrat und Phosphor. Bei den Vitaminen sind es vor allem die Vitamine A, B und C, die Rote Bete so wertvoll machen.

Nicht zu vergessen natürlich das bereits mehrfach erwähnte Betanin, was die Rote Bete zu einem kraftspendenden Functional-Food werden lässt. Genau diese Kombination an verschiedenen, für unsere Gesundheit sehr förderlichen Inhaltsstoffe ist der Grund dafür, dass die Rote Bete auf der Liste der empfehlenswerten und nützlichen Lebensmittel ganz weit oben steht.

Nicht verwunderlich also, dass Du Rote Bete heute in verschiedensten Formen kaufen kannst. Bei vielen gesundheitsbewussten Menschen stehen daher immer häufiger auch Rote Bete Kapseln auf dem Einkaufszettel. Ob die frei verkäuflichen Kapsel aber wirklich ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel sind, hängt wiederum von den jeweiligen Inhaltsstoffen ab, die die Hersteller ihren kleinen roten Pillen zufügen. Fest steht: Wenn Du die volle Kraft der Roten Bete zu Dir nehmen willst, ist und bleibt eine leckere frische Rote Bete wohl die beste Wahl!

Ist Rote Bete auch ein Mittel zum schnellen Schlankwerden?

Es ist der Traum (nicht nur) aller Menschen mit Figur-Problemen: Einfach lecker und ungehemmt schlemmen, dabei etwas für seine Gesundheit tun und gleichzeitig noch abnehmen. Ok, ganz so einfach ist es auch mit der Rote Bete nicht. Dafür schmeckt sie aber gut (das zeigen wir Dir auch noch anhand einiger einfacher und köstlicher Rezept-Ideen) und kann zumindest ein wenig beim Abnehmen unterstützen.

Denn der verstärkte Verzehr von Rote Bete führt auch zu einer natürlichen Vermehrung der Mitochondrien. Und diese sorgen wiederum dafür, dass Du besser Fett verbrennen kannst. Und dieser optimierte Fettstoffwechsel führt zumindest langfristig zum Schmelzen der überschüssigen Pfunde. Außerdem: Rote Bete sorgt auch für eine bessere Durchblutung, mit der sich auch hartnäckige Fettpolster angehen lassen.

Perfekt (nicht nur) für Sportler: Rote Bete steigert die Ausdauer

Wenige Jahre alt ist eine Studie des Briten Andrew Jones von der Universität in Exeter, die vor allem Sportler aufhorchen ließ: Der Forscher konnte nämlich eindrucksvoll nachweisen, das Rote Bete die Leistung bei Ausdauersportarten signifikant verbessern kann. Konkret geht es bei der Untersuchung um Rote Bete Saft, von dem die Sportler jeden Tag einen halben Liter tranken.

Grund für die nachgewiesene Steigerung der Ausdauer sind wieder die in der Roten Bete enthaltenen Nitrate. Diese werden vom Körper in Nitrite umgewandelt, die wiederum die für Ausdauerleistungen so wichtige Verwertung des Sauerstoffs in den Mitochondrien verbessern. Bei der erwähnten Untersuchung konnte Jones eine Leistungsseigerung von famosen 16 Prozent feststellen! Aber aufgepasst: Mit dem Trinken von Rote Bete Saft sollten es Ausdauersportler, Marathonläufer oder Triathleten nicht übertreiben. Rote Bete enthält nämlich auch viel Oxalsäure, was die Bildung von Nierensteinen sehr stark fördern kann.

Der hohe Nitratgehalt der Roten Bete verringert den Sauerstoffbedarf der Muskeln, dadurch ist die sportliche Belastung weniger ermüdend. So lautet eine Erkenntnis der Studie über Rote Bete und ihren positiven Einfluss auf die Ausdauerleistung. Nitrat? Bei diesem Wort sträuben sich vielen Menschen die Nackenhaare zu Berge.

Und tatsächlich: Lange Zeit ging man davon aus, dass Nitrat die Entstehung krebserregender Stoffe fördere. Aber zum Glück weiß man heute: Es gibt nicht einen wissenschaftlichen Beleg für die These, dass Nitrate aus Gemüse oder Obst ein Risiko für Krebserkrankungen darstellen. Im Gegenteil: Je mehr Gemüse, Rote Bete usw. Du isst, desto besser ist das für Deine Gesundheit. Auch in punkto Prophylaxe gegen Krebs. 3

Rote Bete: Vielfältig im Nutzen, vielfältig in der Anwendung

Rote Bete scheint wirklich ein angenehmes Lebensmittel zu sein: Die rote Rübe lässt sich auch in ungünstigen Lagen leicht anbauen, hat keine großen Ansprüche an den Boden und lässt sich problemlos über längere Zeit lagern. Auch für uns Verbraucher ist Rote Bete sehr praktisch: Denn mit Roter Bete lassen sich nicht nur viele einfache und leckere Drinks und Speisen kreieren, es lassen sich auch viele andere Gerichte schnell, schmackhaft und farbenfroh aufwerten. Besonders geeignet sind dafür z.B. Salate, Fisch, Fleisch oder traditionell in Labskaus.

In rohem Zustand schmeckt Rote Bete auch köstlich als hauchdünn aufgeschnittenes und mariniertes Carpaccio. Wenn die Rote Bete für warme Gerichte verwendet werden soll, solltest Du sie am besten vorher für circa 30 bis 40 Minuten in kochendem Salzwasser gar kochen. Tipp: Immer die Rote Bete mit unversehrter Schale kochen, damit sie nicht ihre strahlende Farbe verliert. Genauso lecker sind natürlich auch die Säfte und Smoothies, die Du mit Rote Bete schnell und als Kombination mit anderen Gemüse- und Obstsorten zaubern kannst.

Gesunde und köstliche Rezept-Ideen mit Roter Bete

Rote Bete Salat mit Kräutern

Lecker für zwischendurch oder als Beilage ist der Rote Bete Salat mit Kräutern. Dafür benötigst Du eine Rote Bete (ca. 150 g), einen Apfel, etwas fein gehackte Zwiebel sowie ebenfalls fein gehackte Kräuter nach persönlichem Geschmack wie z. B. Dill, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum oder Oregano.

Für die Zubereitung einfach die gewaschene und geschälte Rote Bete und den Apfel (mit Schale!) auf einer Gemüsereibe fein zerreiben und die Rohkost mit den Kräutern und Deinem persönlichen Lieblings-Dressing vermischen. Das Dressing sollte den Salat gut „durchfeuchten“ und saftig machen. Nach Belieben dem Salat Nüsse oder Kerne hinzugeben.

Rote Bete–Orangen-Suppe

Mal etwas ganz anderes ist eine delikate Rote Bete–Orangen-Suppe. Dafür zunächst eine Zwiebel schälen und möglichst klein schneiden und diese dann in einem Topf mit einem Esslöffel Öl angehen lassen. Die Rote Bete in Würfel schneiden und zufügen. Etwas angehen lassen, eine Prise Chili zufügen und mit Weißwein ablöschen und verkochen lassen. Anschließend mit Orangensaft auffüllen und ebenfalls fast verkochen lassen.

Circa 450 ml Brühe zufügen und ca. 10 Minuten garen, bis die Rote Bete weich ist. Dann die Sahne sowie frisch geriebenen Ingwer zufügen, nochmals aufkochen lassen und im Anschluss pürieren. Die fertige Suppe in Tassen oder tiefe Teller füllen, einen Löffel Schmand in die Mitte geben. Etwas Orangenschale darüber reiben und nach Geschmack etwas Chili darüber streuen. Und wie lautet Dein Lieblings-Rezept rund um das Thema Rote Bete?

Quelle 1: Pertti Uotila: Chenopodiaceae (pro parte majore). 2011 Beta vulgaris subsp. vulgaris – In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity

Quelle 2: L. T. Coles et al.: Effect of beetroot juice on lowering blood pressure in free-living, disease-free adults: a randomized, placebo-controlled trial. In: Nutrition Journal. 17. Dezember 2012

Quelle 3: http://sshs.exeter.ac.uk/staff/index.php?web_id=Andrew_Jones&