Der Internethandel boomt und erwiesenermaßen haben sich noch nie so viele Leute Waren bestellt und nach Hause liefern lassen, wie in den letzten Jahren. Auch im Bereich der Apotheken macht dieser Wandel nicht halt. Große Online-Apotheken bieten rezeptfreie Medikamente, sowie auch Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika häufig mit einem großen Preisnachlass an. Das ist kein Wunder, so fallen doch viele Kosten einer stationären Apotheke weg. Wir klären in diesem Artikel, welche Daseinsberechtigung stationäre Apotheken überhaupt noch haben.

Erreichbarkeit vor Ort

Vermutlich der größte Vorteil einer Apotheke in der näheren Umgebung ist die Erreichbarkeit.

Wer Kopfschmerzen oder Halsweh hat, der benötigt umgehend Hilfe. Ist die Hausapotheke leer, so ist eine nahe Apotheke häufig der schnellste Weg um an ein Medikament zu kommen. Auch wenn der behandelnde Arzt ein Rezept ausgestellt hat, ist die Apotheke vor Ort der beste Ansprechpartner.

In der Regel gibt es im Umkreis von wenigen Kilometern auch an Sonn- und Feiertagen, sowie das nachts, einen Notdienst.

Die Abwicklung eines Rezeptors über das Internet ist hingegen sehr aufwendig. Zunächst wird die Bestellung im Internet getätigt, dann muss das Rezept per Post im Original an die Onlineapotheke geschickt werden, bevor die Medikamente auf den Versandweg gebracht werden. Im besten Fall ist das Medikament also nach drei Werktagen beim Kunden. Im schlimmsten Fall liegen ein Wochenende oder sogar längere Feiertagsblöcke (Weihnachten, Ostern) dazwischen.

Notdienst

Unerlässlich für die Versorgung der Bevölkerung sind Apotheken mit Nachtdienst und Diensten an Sonn- und Feiertagen. Auch wenn man auf dem Land durchaus 20 oder 30 km fahren muss, so ist es doch möglich des Nachts an wichtige Medikamente zu kommen. In Ballungszentren und großen Städten findet man oft bereits im Nahbereich einer Apotheke die außerhalb normaler Öffnungszeiten offen hat.

Beratung

Der nächste große Vorteil einer Apotheke vor Ort ist die ausführliche Beratung. Ihr Apotheker oder ein geschulter Mitarbeiter/eine geschulte Mitarbeiterin können Ihnen häufig aufgrund der Beschwerden bereits ein gutes Medikament verkaufen. Egal ob Sie unter Sodbrennen, Bauchweh, Durchfall oder Kopfweh leiden: in der Apotheke bekommen Sie nicht nur das richtige Mittel, werden auch zu Anwendungsdauer und Dosierung beraten. Letztlich kann ein geschulter Apotheker häufig auch erkennen, ob ein Arztbesuch dringend erforderlich ist oder ob sie noch ein paar Tage abwarten können.

Einige Apotheken haben darüber hinaus weitere Angebote: die Beratung zu Homöopathie und der Verkauf solcher Mittel lässt sich am besten von Angesicht zu Angesicht führen. Gleiches gilt für Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel oder Diäten.

Zusätzliche Leistungen

Viele Apotheken vor Ort bieten darüber hinaus zusätzliche Leistungen an. Oft kostenlos, manchmal auch für kleines Geld, können Sie zum Beispiel Ihren Blutdruck messen, den Zuckerwert im Blut bestimmen oder ihr Gewicht prüfen lassen. Dies ist insbesondere für Risikopatienten interessant, die nicht unbedingt gleich ein eigenes Blutdruck- oder Zuckermessgerät anschaffen wollen und auch nicht für solch eine einfache Messung einen Arzttermin wahrnehmen möchten.

Fazit

Auch wenn Internetapotheken stark zunehmen, werden sie stationäre Apotheken in den nächsten Jahren nicht vollständig verdrängen können. Zu wichtig sind eine schnelle Versorgung und ordentliche Beratung. Gleichwohl wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass einige stationäre Apotheken aufgrund des Konkurrenzkampfes schließen werden.