Mehr als kalter Kaffee: Cold Brew Coffee – Besonderheiten, Tipps, die richtige Zubereitung und vieles mehr

Urheber: Africa Studio

Ein Trend-Getränk, das nicht nur bei hohen Temperaturen quasi in aller Munde ist: Cold Brew Coffee. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser coolen Kaffee-Variation? Welche Vorzüge und Besonderheiten bietet Cold Brew Coffee gegenüber dem „klassischen“ heißen Kaffee oder anderen Kaffee-Varianten? Wie kann ich einen richtig leckeren Cold Brew Coffee selber machen? Antworten auf diese und viele andere Fragen findest Du hier …

Zunächst ein kurzer Blick auf Kaffee überhaupt. Dieses schwarze, psychotrope, koffeinhaltige Heißgetränke ist ein absoluter Klassiker unter den Nahrungs- und Genussmitteln. Überlieferungen zufolge ist die im Südwesten Äthiopiens gelegene Region Kaffa das Ursprungsgebiet des seit Ende des 14. Jahrhunderts von immer mehr Menschen getrunkenen Kaffees.

Mit dem globalen Siegeszug des Bohnengetränks wurden auch unzählige Kaffee-Variationen kreiert. Einige davon verschwanden schnell von der Bildfläche, andere erfreuen sich – einfach weil sie ausgezeichnet schmecken – seit mehr oder weniger langer Zeit großer Beliebtheit. Ein Erfolg, dem auch unserem Cold Brew Coffee zuzutrauen ist!

Warum jetzt „auch noch“ Cold Brew Coffee?

Wohl nur ausgewiesene Kaffee-Experten wissen, dass die Zubereitung eines Cold Brew auf eine lange Tradition blicken kann. Bereits im 17. Jahrhundert haben niederländische Kaffee-Händler das Cold Brew-Verfahren aus einem ganz pragmatischen Grund entwickelt: Sie wollten einfach nicht, dass die Menschen bei der Kaffee-Zubereitung von Hitzequellen abhängig sind und erhofften ihren Absatz durch das Angebot eines kalt gebrauten Kaffees erhöhen zu können.

Bis sich der Cold Brew Coffee aber richtig dursetzen konnte, mussten nochmals 300 Jahre vergehen. Führende Cafés und auch die bekannten, großen Kaffeehaus-Ketten haben den Cold Brew eigentlich erst seit ein paar Jahren im Auge, bzw. auf ihren Speisekarten. Und auch in den privaten Küchen setzt sich der Cold Brew Coffee immer mehr durch – nicht nur als erfrischende Alternative in den Sommermonaten.

Das Geheimnis des Cold Brew Coffee: Herstellung und Zubereitung

Die ultimativen Unterschiede zwischen Cold Brew Coffee und dem „klassischen“ Filterkaffee oder anderen Kaffee-Varianten wie Ice Brew liegen in der Zubereitung. Und vor allem in der Temperatur des dabei verwendeten Wassers: Denn die Basis für Cold Brew Coffee ist am Ende kaltes Wasser – und natürlich der richtige Kaffee. Aber Vorsicht: Auch mit einem „normalen“ Eiskaffee solltest Du den Cold Brew Coffee auf keinen Fall gleichsetzen.

Denn die besondere Herstellung des Cold Brew beginnt schon bei der Auswahl der Kaffeebohnen: Wichtig ist nicht nur die Frische, sondern auch, dass sich die einzelnen Bohnen zerkauen lassen ohne dass dabei ein bitterer oder unangenehmer Geschmack entsteht. Ideal sind Kaffeebohnen mit leicht schokoladigen und würzigen Nuancen.

Geduld und gute Bohnen: Die wichtigsten Zutaten für einen Cold Brew Coffee

Um einen richtigen Cold Brew Coffee herzustellen, werden die grob gemahlenen Bohnen zunächst in raumtemperierten Wasser aufgelöst. Anschließend wird das Ganze bis zu 24 Stunden stehen gelassen, idealerweise sogar im Kühlschrank. Nach dieser 24-stündigen Extraktion wird die kalte Mischung einfach durch ein Sieb oder eine French Press gezogen. Nachdem Du den Kaffeesatz entsorgt hast, wiederholst Du das Sieben, indem Du jetzt das Sieb mit einem Stück normaler Küchenrolle auslegst oder alternativ einen herkömmlichen Kaffeefilter verwendest.

Diese Mal wird das Sieben etwas länger dauern, aber der Geschmack wird dich belohnen. Übrigens: Das jetzt gewonnene Cold Brew-Konzentrat kannst Du bis zu zwei Wochen in einer luftdichten Aufbewahrungsdose oder in einem Weckglas lagern. Und Dir damit 14 Tage lange einige leckere Cold Brew Coffees zaubern…

Denn nach diesem Prozess musst Du nur noch das Konzentrat verdünnen, indem Du circa 75 ml in eine Kaffeetasse gibst und mit kaltem Wasser oder Eis aufgießt. Dabei solltest Du mindestens die doppelte Menge Wasser oder Eis verwenden.

Mit etwas Phantasie und Kreativität kannst Du auf diese Weise auch leckere Desserts oder Mixgetränke ganz nach Deinem Geschmack kreieren. Natürlich kannst Du einen Cold Brew Coffee auch optimal mit einer Chemex oder einem Vollautomaten zubereiten. Aber du siehst: Im Prinzip benötigst Du für einen Cold Brew Coffee keine aufwendigen und komplizierten Geräte – sondern nur ausreichend Geduld!

Cold Brew Coffee: Unterschiede und Vorzüge zum normalen Kaffee

Im Prinzip kann man sagen, dass beim Cold Brew Coffee Hitze durch Zeit ersetzt wird. Das Ergebnis davon ist auch, dass durch den Wärme-Verzicht das liebliche Aroma des Kaffees stärker betont wird. Denn die vielen Bitterstoffe, die durch das Brühen bei hohen Temperaturen freigesetzt werden, gibt es beim Cold Brew nicht.

Außerdem ist dieses Trendgetränk wesentlich säureärmer und somit auch bekömmlicher als herkömmlicher Kaffee. Das spürst Du auch bereits durch den unverwechselbaren erfrischen milden und leicht fruchtigen Geschmack. Zusätze wie Sirup oder Sahne sind für einen Cold Brew Coffee eigentlich nicht nötig, vorausgesetzt Du verwendest – wie oben beschrieben – den richtigen Kaffee. Wer also von Kaffee öfter mal Magenprobleme oder Sodbrennen bekommt und dennoch nicht auf seinen Koffein-Junk verzichten möchte, der sollte unbedingt Cold Brew Coffee ausprobieren!

Neben dem unterschiedlichen Herstellungsverfahren gibt es auch geschmackliche Unterschiede. Doch eins haben die beiden gemeinsam: An heißen Sommertagen sind Cold und Ice Brew Kaffee eine tolle erfrischende Abkühlung mit fruchtigem, mildem Geschmack! Zusätze wie Sirup, Sahne, Vanilleeis sind völlig unnötig – vorausgesetzt du verwendest den richtigen Kaffee.

Unser Tipp für die perfekte Zubereitung: Variiere einfach mal bei der Zubereitungszeit und auch beim Mischungsverhältnis. Je länger Du das Konzentrat stehen lässt, desto intensiver wird auf jeden Fall das Geschmackserlebnis. Und von Deinem eigenen Geschmack hängt es auch ab, ob Du mit Wasser oder Eis im Verhältnis 1:2 oder sogar 1:4 verdünnst. Was hältst Du von Cold Brew Coffee? Falls Du ihn auch liebst, verrate uns doch Dein Lieblingsrezept für Cold Brew Coffee in den Kommentaren …